Café D@F

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Deutsch als Fremdsprache

Editorial

8. September 2024

Neues vom Café D@F

Zumindest in den Ländern der nördlichen Halbkugel sind die Sommerferien nun zu Ende und das Café D@F möchte mit einigen Neuheiten zu einem erfolgreichen und für alle Beteiligten interessanten und stimulierenden Unterrichtsjahr beitragen:

  • Als Ergänzung zum Interview mit Gerhard Ruiss, das wir im Januar auf unserer Website veröffentlicht haben, gibt es nun eine kleine Auswahl an Gedichten dieses Autors zu hören und zu lesen, gesprochen von Schauspielerinnen und Schauspielern der Wiener Theatergruppe Utopia.
  • Die kleine Café-D@F-Grammatik wurde um die Rubrik Töne erweitert. Auf den Unterseiten Prosodie, Satzakzent und Wortakzent werden Aspekte der gesprochenen Sprache behandelt, die – wie im Fall der Prosodie – erst seit relativ kurzer Zeit systematisch erforscht werden oder – wie beim Wortakzent – mangels klarer Regeln Lernenden und oft auch Lehrenden erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
  • Zur Seite Wortakzent gibt es eine Reihe von Übungen, in denen die diversen Regeln, wie sie im Grammatikteil aufgelistet sind, an konkreten Beispielen ausprobiert werden können.
  • Zu den Übungen zum Wortakzent gibt es wiederum ein Quiz, wo sich Gäste und Stammgäste des Café D@F untereinander messen und gegebenenfalls in die „Liste der besten Zehn“ eintragen können.
  • Und wenn Sie wissen wollen, wie Kurt Tucholsky im Jahr 1930 die Zukunft voraussah, dann hören und lesen Sie den kurzen Text mit dem Titel Blick in ferne Zukunft.

Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt im Café D@F!

 

 

23. Juni 2024

Stammgast-Übungen

Nach monatelanger Entwicklungsarbeit besteht für Stammgäste des Café D@F nun die Möglichkeit, Übungen (in Form von Lückentexten) selbst anzulegen und auf unsere Webseite zu stellen. Die einzelnen Übungen können entweder für alle Besucherinnen und Besucher des Cafés oder nur für bestimmte Gäste (alle Stammgäste, ausgewählte Stammgäste, ausgewählte Gruppen) zugänglich gemacht werden.

Wer eine Übung anlegt, kann den Zugang auch durch ein Kennwort schützen (nützlich besonders dann, wenn die Übung eigens für eine größere Gruppe – etwa eine Schulklasse – angelegt wurde) oder zeitlich begrenzen (etwa bei Prüfungen, wenn die Übung erst ab einem bestimmten Zeitpunkt sichtbar sein soll). Gegebenenfalls kann auch ein Zeitlimit für das Ausführen der Übung festgelegt werden. Auf der Seite Übungsverwaltung lassen sich die Ergebnisse der abgeschickten Übungen anzeigen.

Gäste, die eine Übung abschicken, bekommen nicht nur eine unmittelbare Auswertung nach Punkten (1 Punkt für jede richtig ausgefüllte Lücke), sondern können sich die Übung im Nachhinein in aller Ruhe anschauen und bei falschen Eingaben die richtige Lösung auf dem Bildschirm anzeigen lassen.

Wie das Anlegen von Übungen im Detail funktioniert, ist auf der Seite Hinweise zur Übungserstellung zu lesen.

Wir hoffen, mit den Stammgast-Übungen ein Instrument geschaffen zu haben, das sich in vielen, auch ganz unterschiedlichen Lehr- und Lernsituation als nützlich erweist, und freuen uns auf ein Feedback unserer Gäste (Kontakt, Gästebuch, Foren).

 

 

8. Januar 2024

Interview mit Gerhard Ruiss

Gerhard Ruiss, Lyriker und langjähriger Geschäftsführer der Interessengemeinschaft österreichischer Autorinnen und Autoren (IG Autorinnen Autoren) stand im November 2023 für ein ausführliches Interview zur Verfügung. Ruiss, der hauptberuflich Gedichte schreibt, der also mit der Sprache nicht nur, wie er sagte, „einen nützlichen Umgang, einen sehr reduzierten nützlichen Umgang“ hat, „sondern auch einen gestalterischen“, antwortet auf Fragen nach Literatur und Fremdsprachenunterricht, nach Dichtung und Politik, nach Produktion und Rezeption von Gedichten, nach formalen Aspekten in seiner Lyrik. Er berichtet, wie er dazu kam, das Gesamtwerk des spätmittelalterlichen Dichters und Sängers Oswald von Wolkenstein nachzudichten, gibt Auskunft über die Situation von Autorinnen und Autoren in Vergangenheit und Gegenwart und nimmt Stellung zu dem, was ChatGBT über ihn zu sagen weiß.

Das Interview fand in den Räumlichkeiten des Literaturhauses in Wien statt und steht auf den Literatur-Seiten des Café D@F sowohl im gesprochenen Original (Audio) als auch in geschriebener Form (Text) zur Verfügung.

Die Betreiber wünschen allen Gästen und Stammgästen ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2024.

 

 

2. November 2023

Einstufung

Wer in ganz kurzer Zeit seine Deutschkenntnisse bewerten lassen will, findet nun unter der Rubrik Interaktion vier gleichwertige Einstufungstests.

Nach maximal 20 Minuten, die zum Ausfüllen der insgesamt 60 Lücken pro Test vorgesehen sind, erscheint nach dem Absenden des Tests sofort das Ergebnis, das sich an den Niveaus des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen orientiert, also A1, A2, B1, B2, C1 und C2.

Damit auch Testpersonen mit geringen Deutschkenntnissen die Erklärungen zu den Tests besser verstehen können, kann die Seite Einstufung in mehreren Sprachen aufgerufen werden.

Wir, die Betreiber, haben die vier Einstufungstests mit zahlreichen Personen ganz unterschiedlichen Sprachniveaus ausprobiert und können versichern, dass sie eine recht zuverlässige Bewertung des Sprachniveaus geben. Wir freuen uns aber über Kommentare aller Art und möchten darauf hinweisen, dass dafür im Café D@F die Seite Kontakt zur Verfügung steht.

 

 

15. März 2023

Utopia Theater

Wie bereits im Editorial vom 15. Januar angekündigt, sind unsere Literaturseiten im letzten Monat um eine Rubrik reicher geworden: Die Unterseiten zu Gelesene Texte bieten einen ganz kleinen Querschnitt aus zweihundert Jahren deutschsprachiger Literatur, von der Aufklärung um die Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Trümmerliteratur nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, von Lessing und Goethe bis zu Tucholsky und Wolfgang Borchert. Es handelt sich um kurze, für die deutschsprachige Literatur repräsentative Texte (Gedichte, kurze Passagen aus Romanen oder Theaterstücken), die Interessierten sowohl als Hörtexte als auch in geschriebener Form zur Verfügung stehen und im DaF-Unterricht vielfältig einsetzbar sind.

Die Höraufnahmen stammen großteils von Schauspielerinnen (Stefanie Elias, Andrea Nitsche) und Schauspielern (Andreas Paul Seidl, Paul Wiborny) der in Wien beheimateten Freien Theatergruppe Utopia Theater, die unter der Regie von Peter W. Hochegger an unterschiedlichen Spielorten zur Bereicherung des Wiener Theaterlebens beiträgt: mit Stücken wie Shakespeares Ein Sommernachtstraum, Goldonis Ein Diener zweier Herren, Jura Soyfers Astoria und – geplant für die Sommersaison 2023 – Johann Nestroys Der Talisman.

Das Utopia Theater wurde 2019 als Verein professioneller Theaterschaffender gegründet und hat sich „die Förderung und Realisierung von multikulturellen und Kunstsparten übergreifenden Theaterprojekten in und außerhalb für Theater und Kultur üblichen Rahmen und Räumen sowie im öffentlichen Raum“ zum Ziel gesetzt. „Theater kann“, so das Credo der Gruppe, „wie Kunst und Kultur im Allgemeinen seinen Beitrag leisten zur Entwicklung und Förderung von Ideen, Visionen und Konzepten zum besseren, friedlichen und inklusiven Zusammen-Leben aller Menschen im Einklang mit unserer Erde.”

 

 

15. Januar 2023

Zum Jahresbeginn

Unter den Seitenaufrufen in unserer Linksammlung steht die Seite Einstufungstests überraschenderweise eindeutig an erster Stelle. Offensichtlich besteht bei Deutschlernenden großes Interesse daran, ihr Sprachniveau autonom zu ermitteln. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, unter der Rubrik Interaktion eigene Tests zur Einstufung zu entwickeln, die Lernenden die Möglichkeit einer objektiven (und anonymen) Einschätzung bieten sollen.

Für Stammgäste soll es in absehbarer Zeit auch die Möglichkeit geben, selbst digitale Sprachübungen zu erstellen und auf den Café-D@F-Seiten zu veröffentlich. Diese Übungen können sie dann nach Belieben allen Besucherinnen und Besuchern des Cafés oder nur bestimmten Stammgästen zur Verfügung stellen, mit oder ohne Passwort. Die Seite Übungen erstellen ist in Vorbereitung; sobald sie fertig ist, werden wir in einem weiteren Editorial darauf aufmerksam machen.

„Das Wort entschlief, als jene Welt erwachte“, schrieb Karl Kraus in seinem Gedicht Man frage nicht im Oktober 1933, wenige Monate nach Hitlers Machtergreifung in Deutschland, ohne zu wissen, was in den darauffolgenden Jahren noch alles kommen würde. In einer Situation, in der der Krieg in Europa seit nunmehr fast einem Jahr wieder zum Alltag gehört, kann es schwerfallen, für das, was rund um uns (und mit uns) passiert, geeignete Worte zu finden.

Vielleicht kann uns da – trotz aller Zweifel von Karl Kraus – die Literatur weiterhelfen. Literatur war in den letzten Jahren ein Stiefkind des DaF-Unterrichts, auch in unserem virtuellen Café sind die Literatur-Seiten bisher recht spärlich mit Inhalten ausgestattet. Das soll sich in den kommenden Monaten ändern. Mehr wollen wir im Moment noch nicht verraten.

Und schließlich möchten wir alle Stammgäste ganz herzlich einladen, die kommunikativen Möglichkeiten, die das Café D@F bietet, mehr als bisher zu nutzen, denn nur so lässt sich jene community von Deutschlehrenden und -lernenden aufbauen, die uns bei unserer Arbeit vorschwebt. Insbesondere wollen wir dabei auf die Foren hinweisen (die bisher noch kaum genutzt wurden), auf die Seite Stammgast-Profil, wo Stammgäste etwas über sich selbst verraten können, und auf die Seite Korrespondenz, wo Stammgäste mit anderen Stammgästen in Kontakt kommen können. Und natürlich freuen wir uns über aufmunternde Einträge im Gästebuch, das allen Nutzerinnen und Nutzern der Café-D@F-Seiten zur Verfügung steht.

Mit den besten Wünschen für das Jahr 2023

die Betreiber

 

 

29. Oktober 2022

In Präsenz

Die meisten von uns, die in den vergangenen Jahren an Schulen oder Universitäten Deutsch als Fremdsprache lernten oder lehrten, mussten dies viele Monate lang online tun, allein vor dem Bildschirm sitzend, mit anderen Lehrenden und Lernenden nur „virtuell“ – über Bytes und Bits – verbunden.

Nun findet Unterricht in den meisten Fällen wieder in Präsenz statt – eine Präsenz, die, wie die Erfahrung aus der Zeit der Pandemie lehrt, oft unerlässlich ist. Denn Sprache ist nun einmal eines der wichtigsten Kommunikationsmittel und Kommunikation in ihrer ursprünglichen Form findet in Präsenz statt.

Eine solche – physische – Präsenz kann das Café D@F seinen Gästen natürlich nicht bieten. Bei uns erfolgt Kommunikation weiterhin über das Internet, also virtuell, aber wir freuen uns trotzdem über die „Präsenz“ zahlreicher Stammgäste, die sich in diesem Sommer bei uns neu angemeldet haben. Wir möchten bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass man über die Seite Stammgast-Profil auch mehr über sich preisgeben kann als den Benutzernamen: vom Herkunftsland über die Fremdsprachenkenntnisse bis zu persönlichen Informationen in der Rubrik „Ich über mich“. Das Café D@F soll ja unter anderem die Möglichkeit bieten, über die deutsche Sprache Leute kennenzulernen (wie auf der Startseite zu lesen ist). Diese Informationen sind dann für alle Stammgäste sichtbar, werden aber in keinem Fall von den Betreibern an Dritte weitergegeben (siehe auch Stammgäste: Fragen und Antworten).

Schließlich sei noch darauf verwiesen, dass auf der Seite Foren mittlerweise zwei Foren zur Verfügung stehen. Das erste, mit dem Titel „Lehrmethoden nach der Pandemie“, lädt ein zum Gedankenaustausch über die Frage, ob und wie sich der Sprachunterricht nach den diversen Lockdown-Erfahrungen verändert hat; das zweite, mit dem Titel „Unruhestand“, ist nur für Stammgäste offen und wendet sich ganz speziell an Deutschlehrer*innen, die im Ausland unterrichten, die knapp vor ihrer Rente stehen und daher mit diversen pensionsrechtlichen Fragen konfrontiert sind.

 

 

14. August 2022

idt 2022

Von Montag, 15. August, bis Samstag, 20. August findet in Wien die XVII. Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer statt. Der Beginn der Tagung musste wegen der Covid-Pandemie um ein Jahr verschoben werden, aber jetzt bietet die Veranstaltung nach fünfjähriger Pause (die bisher letzte Tagung fand 2017 in Freiburg statt) endlich wieder die Möglichkeit zu direktem Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen aus vielen Ländern der Welt.

Die Betreiber des Café D@F nehmen an der Tagung mit zwei Beiträgen teil: Hans Pfeiffer in der Sektion "Sprachenlernen im universitären Kontext" mit einem Kurzreferat zum Thema "Methoden in Zeiten der Pandemie", Johannes Kurzeder mit einer Posterpräsentation zum Café D@F.

Auf unserer Website gibt es nun für Stammgäste die Möglichkeit, Foren anzulegen bzw. Beiträge in Foren zu schreiben. Darin können Gedanken zu Themen ausgetauscht werden, die in irgendeiner Form mit dem Lehren und Lernen der deutschen Sprache zu tun haben - und dies über Ländergrenzen und Kontinente hinweg auch dann, wenn die persönlichen Begegnungen während der IDT 2022 schon längst der Vergangenheit angehören.

 

 

8. Mai 2022

Stammgäste willkomen

Nach einer längeren schöpferischen Pause bietet das Café D@F nun seinen Nutzerinnen und Nutzern auch die Möglichkeit, sich als Stammgäste zu registrieren und mit anderen Stammgästen in Kontakt zu kommen und in Verbindung zu bleiben. Die Neuanmeldung ist einfach und kostenlos.

Relativ neu im Café D@F sind auch die Literatur-Seiten. Hier sei vor allem auf die Buchtipps verwiesen, von denen wir hoffen, dass manche dieser Tipps in den Foren, an deren Entwicklung derzeit intensiv gearbeitet wird, zu einem interessanten Gedankenaustausch unter an Literatur interessierten Stammgästen führen.

Ergänzt werden die Literatur-Seiten durch eine kleine Linksammlung. Wir weisen noch einmal darauf hin, dass Vorschläge zur Erweiterung dieser Sammlung auf der Seite Linksammlung: Tipps jederzeit willkommen sind.

 

 

1. April 2021

Frühjahrsmüdigkeit

„Ich bin wahrscheinlich immer so müde“, heißt es im Witz der Woche vom vergangenen Montag, „weil so unglaublich viele Talente in mir schlummern“.

Müdigkeit zu Beginn des Frühlings ist ja etwas durchaus Normales. Es gibt dazu einen eigenen Eintrag auf Wikipedia, in dem Frühjahrsmüdigkeit definiert wird als „meist länger anhaltender Zustand verringerter Leistungsfähigkeit und Mattigkeit, den viele Menschen im Frühling erleben“.

Sicher wirkt auch die Tatsache, dass wir uns nun schon im zweiten Jahr der Covid-Pandemie befinden, nicht gerade stimulierend auf die Entfaltung diverser Talente. Für viele Menschen bedeutet das Leben in der Pandemie, ihre sozialen Kontakte auf elektronisch vermittelte Interaktionen reduziert zu sehen, wo die Gesichter der Freunde bestenfalls am Bildschirm erscheinen und deren Stimmen – nicht selten durch Rückkoppelungen gestört – im Lautsprecher zu hören sind.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Fortschritte der Medizin bald zu einer weltweit verbreiteten „Herdenimmunität“ führen und dass ein „normales“ Leben in absehbarer Zeit wieder möglich sein wird. Und dass bei der Herstellung und Verteilung der dafür erforderlichen Impfstoffe nicht skrupellose Geschäftemacher die Oberhand gewinnen – wie in dem Film „Der dritte Mann“, der diesmal in unserer Rubrik Filmtipps kurz behandelt wird.

 

 

1. März 2021

Internet macht’s (un)möglich

In unserer neuen Anekdote ist von einem Schüler die Rede, der seine Schulaufsätze gern mit falschen Goethe-Zitaten anreicherte, weil er wusste, dass kein Deutschlehrer zugeben würde, ein Goethe-Zitat nicht zu kennen. Das war vor mehr als hundert Jahren. Heute ließe sich die Echtheit solcher Zitate durch ein paar Klicks im Internet leicht überprüfen. Der Schüler müsste sich andere Mittel einfallen lassen, um in seinen Arbeiten literarische Bildung vorzutäuschen. Internet macht’s unmöglich.

Wer aber Fremdsprachen lernt, der hatte noch vor wenigen Jahrzehnten das Problem, an fremdsprachige Ressourcen heranzukommen. Fremdsprachige Bücher gab es nur in wenigen Buchhandlungen oder in den Bibliotheken diverser Kulturinstitute (und diese konnte man nur in großen Städten finden), Kinos, die Filme in der Originalsprache zeigten, waren spärlich, und fremdsprachige Radiosendungen waren im Rundfunkprogramm kaum zu finden. Für die meisten Schülerinnen und Schüler war das „Lehrbuch“ die einzige Quelle, die ihnen die Fremdsprache – in schriftlicher Form - vermittelte, und gesprochene Sprache hörten sie nur über die Stimme der Lehrerin oder des Lehrers. Heute – im Zeitalter der globalen Vernetzung – haben wir ein anderes Problem. Nicht nur die Zahl der Radio- und Fernsehsendungen, der Videoclips, der Podcasts, Bücher und Zeitungsartikel geht ins Unendliche, auch das Angebot an didaktischen Ressourcen ist unüberschaubar groß. Wer heute eine Fremdsprache lernt und in dieser Sprache nach gesprochenen oder geschriebenen Texten sucht, hat die Qual der Wahl. Internet macht’s möglich.

Ein bisschen Orientierung im Chaos der DaF-Lernangebote zu schaffen, ist eine der Aufgaben, die wir vom Café D@F uns von Anfang gestellt haben. In unserer Linksammlung finden sich nunmehr vier Unterseiten (Online-Grammatiken, Online-Übungen, Online-Ressourcen, Online-Kurse), die einen repräsentativen Überblick über die derzeit kostenlos verfügbaren Angebote geben (sollen). Um diese Übersicht jederzeit auf dem neuesten Stand zu halten, sind wir natürlich auch auf die Hinweise unserer „Gäste“ angewiesen und möchten uns gleich einmal bei allen bedanken, die die Seite Linksammlung: Tipps bisher in Anspruch genommen und uns auf relevante Internet-Adressen aufmerksam gemacht haben.

 

 

1. Februar 2021

20 Jahre Wikipedia

Vor fast genau 20 Jahren ging die Online-Enzyklopädie Wikipedia ans Netz und ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Internets geworden. Auf der im Café D@F neu geschaffenen Seite Themen wird dieser Jahrestag zum Anlass genommen, verschiedene Seiten dieses Projekts zu beleuchten: seine Verbreitung in Zahlen, das Geheimnis seines großen Erfolgs, Kritikpunkte, Perspektiven. Und natürlich weiterführende Links zum Thema.

Zu den faszinierendsten Aspekten von Wikipedia gehört es, dass Wissen hier von allen für alle zusammengetragen wird – natürlich unter Einhaltung bestimmter, genau definierter Regeln. Dieser kollaborative Ansatz ist auch beim Erlernen einer Fremdsprache erfolgversprechend: Die Tandem-Methode besteht in der Zusammenarbeit von mindestens zwei Personen unterschiedlicher Muttersprache, die sich gegenseitig ihre Sprachkenntnisse vermitteln – an sich eine der ältesten Methoden des Fremdsprachenerwerbs, die aber durch das Internet einen neuen Aufschwung bekommen hat. Auf unserer Seite Sprach-Tandem finden sich Links zu diversen Einrichtungen, die entsprechende Kontakte vermitteln.

Als Unterseiten der ebenfalls neu geschaffenen Seite Quer durchs Netz finden sich im Moment der Witz der Woche, der diesmal aus Mexiko stammt und vielleicht allen gefallen wird, die den Schamanenkünsten diverser Indianerstämme nicht blind vertrauen, die aber auch skeptisch sind gegenüber modernen wissenschaftlichen Einrichtungen. Und in der Rubrik Anekdoten wird von einem Ausspruch berichtet, der dem Wiener Satiriker Karl Kraus zugeschrieben wird und der auch im Unterrichtsgeschehen durchaus Anlass zu Diskussionen geben könnte.

 

 

1. Januar 2021

Das Café D@F öffnet seine Pforten

 

Im Moment ist es nicht viel mehr als eine virtuelle Baustelle: eine Linksammlung, die Interessierten als Orientierungshilfe in der oft unübersichtlich DaF-Landschaft dienen soll; die Rubrik Film mit einer kurzen Beschreibung von Filmen aus dem deutschsprachigen Raum; ein fast noch leerer Veranstaltungskalender mit dem Hinweis auf die XVII. Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer, die auf Grund der Covid-Krise auf Sommer 2022 verschoben wurde; eine Grammatik, die bis auf die Rubrik Laute noch nichts zu bieten hat (dazu gibt es interaktive Übungen und für Spielfreudige ein Laut-Buchstaben-Quiz); eine Seite mit Kurzinformationen über die beiden Betreiber dieses neu eröffneten Café D@F und schließlich eine Übersicht über die noch spärlich vorhandenen Seiten.

Wir haben uns auch gefragt, ob es gerade der richtige Zeitpunkt ist, ein neues Angebot zu „Deutsch als Fremdsprache“ ins Internet zu stellen. In Zeiten der Covid-Pandemie bilden Online-Kontakte und Aktivitäten im Internet keine willkommene Abwechslung zum Alltag mehr, sondern machen für viele den Alltag aus, während persönliche Kontakte immer rarer werden. Dabei wissen wir alle, dass man Sprachen am besten im direkten Zusammensein mit anderen Menschen lernt, face-to-face und nicht über Bildschirm und Kopfhörer. Wenn der deutsche Sprachforscher Harald Weinrich die strukturelle Grundlage jeglichen sprachlichen Handelns in der „kommunikativen Dyade“ sieht (zwei einander zugewandte Personen, deren Normalabstand „je nach Kultur und Temperament“ mindestens zwei Armlängen beträgt), werden die meisten Sprachlernenden bestätigen können, dass sie ihre größten Fortschritte (ob im Rahmen eines Studienaufenthalts, bei der Arbeit im fremdsprachigen Ausland oder in einem Sprachkurs vor Ort) im direkten Umgang mit anderssprachigen Mitmenschen erzielen konnten.

Bei allen Einschränkungen bietet das Internet Sprachlernenden zwei gewaltige Vorteile: einerseits die unermessliche Fülle an fremdsprachigen Materialien (von Zeitungsartikeln zu Videos, von Sprachkursen zu interaktiven Übungen, von Foren zu Chaträumen), andererseits die Möglichkeit der Überwindung von Zeit und Raum in Sekundenschnelle. Nicht jeder bekommt die Möglichkeit zu einem Aufenthalt in einem deutschsprachigen Land, aber alle, die über einen stabilen Internet-Zugang verfügen, können deutschsprachige Zeitungs- oder Buchtexte lesen, Videos anschauen, einander im Chat oder im Webinar treffen. Doch gerade diese Fülle an Materialien macht es schwierig, sich im Chaos der Angebote zurechtzufinden. Das Café D@F soll hier eine kleine Hilfe bieten, soll auf Adressen im Internet aufmerksam machen, die für Deutschlehrende oder -lernende interessant sein könnten (wie zum Beispiel – als Teil unserer Linksammlung - der Hinweis auf kostenlos im Internet verfügbare Online-Übungen) und soll schließlich auch allen, die „Deutsch als Fremdsprache“ als Forschungsgegenstand sehen, interessante Informationen bieten.

Auch wenn der Bereich Kommunikation im Moment nur die Möglichkeit zulässt, Nachrichten an die beiden Betreiber – Johannes Kurzeder und Hans Pfeiffer – zu schicken, einen freundlichen Eintrag im Gästebuch zu hinterlassen oder konstruktive Hinweise zur Linksammlung zu senden, soll gerade hier das Herzstück des virtuellen „Cafés“ entstehen. Bis es so weit ist, wird noch einiges an Entwicklungsarbeit nötig sein, aber wir freuen uns schon heute über Zuschriften mit Hinweisen, Kritik oder Ergänzungsvorschlägen zu den bereits bestehenden Seiten und können allen Interessierten versichern, dass die Arbeiten am Café D@F kontinuierlich weiterlaufen.

 

Impressum  Letzte Änderung:  Fr., 11. Okt. 2024

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